Feel For You/Er ist das Mädel!(Final Fantasy 7)

Feel For You

von VenRoxas

Final Fantasy VII- Fanfiction

Romanze, Drama, Shonen-Ai, etwas Humor

http://www.fanfiktion.de/s/4a8722920000d6ae06a003ec

Er ist das Mädel!

von VenRoxas

Final Fantasy VII - Fanfic

Romanze, Humor, Shonen-Ai

http://www.fanfiktion.de/s/4c4d8ce30000d6ae06a003ec

Sprache

Schon nach kurzer Zeit(etwa ab der ersten Seite)fällt auf, dass diese Geschichte ihrem Genre mit jeder Faser gerecht wird. Entweder ist das hier eine Parodie auf alle einfallslosen Badfics der Welt- oder sie ist die Kulmination der selbigen. Absätze nach jedem Satz, sehr ‚kreative‘ Satzzeichenverwendung, ausschließliche Ansprache mit „der Blonde“ und „der Silberhaarige“, kitschige Formulierungen wie „saphirgleiche Augen“ und „mein Engel“, „Flashback-Anfang-Ende“, unnötige Einfügung von Songtexten, und so weiter und so fort… Die Liste ist endlos. Dass eine Geschichte, in der alle wichtigen FF7-Figuren hemmungslos verschwult und zu jammernden Tunten degradiert werden, stilistisch sich irgendwo in der Nähe des Erdkerns befindet, darf wohl nicht überraschen. Zumindest oberflächliche Dinge wie Grammatik und Rechtschreibung sind weitgehend in Ordnung- der einzige Lichtblick in einem ozeangleichen Desaster, wie ich gleich voranschicken kann.

Inhalt/Handlung

Zu diesem ‚Double-Feature‘ bräuchte ich eigentlich nur einen Link zu Noctifers Blog auf fanfiktion.de posten, anstatt ein eigenes Review zu schreiben. Denn die dort zu findende ‚Analyse des Final Fantasy 7-Fandoms‘ enthält eine Auflistung aller grassierenden Klischees, zu denen diese beiden Fanfics wie eine standardisierte Aufzählung anmuten. Insofern brauche ich über Dinge wie ‚Realistische Handlung‘, ‚Roter Faden nachvollziehbar‘ und ‚Sensible Themen‘, wie es mir das Feedbackforum-Review-Formular vorgibt, nichts weiter zu sagen, denn nichts davon ist in diesen beiden Geschichten zu finden. Das kindische Drama zwischen Cloud, Sephiroth und weiteren Figuren, die sich alle abwechselnd in die Arme fallen und dann wieder vor Trennungsschmerz wie die Schlosshunde heulen, findet sich in dieser Form ungefähr 9.734.21- zu OFT auf Seiten wie ff.de, mehr muss also nicht dazu gesagt werden. Wer so etwas mag, findet es hier(und an vielen anderen Orten), wer es nicht mag, sollte die Geschichte einfach links liegen lassen.

Charaktere

Oh, die Charaktere… ‚Out of Character‘ ist ein zu harmloser Begriff für das, was sich hier abspielt: Wer eine kompakte Ansammlung sämtlicher Fanfiktion-Verschwulungs-Klischees sucht, wird hier fündig. Jeder Charakter ist hier eine Witzfigur, die rein gar nichts mehr mit der Vorlage zu tun hat und viel mehr in einen ‚Käfig voller Narren‘ passen würde als in eine Fanfic. Dazu passt die seichte, rein ‚screwball‘-mäßige Handlung, die aber nichts von deren Humor einzufangen vermag, Handlungen wie Selbstmordversuch mit Schlaftabletten angesichts zu großem Liebeskummer sowie die anschließende mühelose Aussöhnung, die endlose Ausschlachtung der Cross-Dressing-Szene aus FF7, und und und… ‚Logisches Verhalten‘ und ‚Charaktertiefe‘ haben in diesem Plot, der die Konsistenz, Farbe und Geschmack(sowie den literarischen Nährwert)von Zuckerwatte besitzt, keinen Platz.

Persönliche Meinung

Meine persönliche Meinung werde ich hier aus Gründen der Höflichkeit stark einschränken. Nur so viel: Texten wie diesem kann man es verdanken, dass Fanfiktion, soweit sie einer breiten Masse überhaupt bekannt ist, ein so schräges Image besitzt. Dinge, die zu Zeiten vor dem Internet ihr abgeschiedenes Dasein in Tagebüchern und Ringordnern gefristet hätten, sind nun der Welt zugänglich und geben ein Bild des Fanfiktion-Genres ab, das alles andere als positiv ist. Was mich persönlich betrifft, so bemühe ich mich immer, allen kommentierten Geschichten IRGENDWAS Positives abzugewinnen. Es gibt aber Fälle, wo mir das nicht möglich ist und der betreffende Text nichts weiter als fassungslose Bestürzung entlockt, jenseits aller kritiktechnischen Skalen zwischen ‚Gut‘ und ‚Schlecht‘. Laut dem Profil der Autorin ist die Geschichte wortwörtlich ‚aus purer Frustration entstanden‘. Nun, genau das hat das Lesen der selbigen bei mir ausgelöst.

Überarbeitungsvorschläge

Jegliche Art von Überarbeitungsvorschlag steht bei einer derartigen Geschichte auf verlorenem Posten. Sie ist genau das, was sie beabsichtigt zu sein. Aus meiner Sicht käme ein Überarbeitungsversuch hier dem Versuch gleich, in der Wüste den Staub wegzukehren oder das Meer mit einem Schwamm aufzuwischen.

Fazit: Geschichten wie diese wehren sich gegen jedes konstruktive Fazit.

Liebe Grüße,

Rahir