Vera Vera(Original)

Veröffentlicht auf von Rahir

Titel: Vera Vera
Autor: Feael Silmarien
Prosa oder Poesie: Prosa
Fanhintergrund / Original: Original
Genre: Drama
Link zum Text:
http://www.fanfiktion.de/s/4ea1bff500001a8b0c906978
Kurzbeschreibung des Inhalts: Unerwiderte Liebe, Demütigung und die Transformation zum Monster.

 

Sprache

Die Sprache dieser kurzen Geschichte ist direkt, unverblümt, schonungslos und so intensiv wie das wechselhafte Leben der Protagonistin selbst. Jedes Wort sitzt, jeder Ausdruck jagt den nächsten in diesem zeitraffer-artigen Stakkato. Dazwischen eingestreut finden sich substanzielle Fragesätze, welche die Episoden dieses Lebens in Sinnsprüche zusammenfassen, ohne dass die Protagonistin einen echten Sinn findet. Sie bilden allerdings die ‚Brotkrumenspur‘, welche den Leser durch die Geschichte leitet.


Inhalt/Handlung

Wieder ein eher experimentelles Stück, wodurch es schwierig ist, eine Handlung zu umreißen. Im Grunde geht es um das Phänomen, aufgrund dessen sich Frauen gern in ‚Problemmänner‘ verlieben, mit dem tiefen Bedürfnis, sie zu ‚reparieren‘. So geht es der Titelheldin Vera mit ihrem Marco, wenngleich sich das ‚Reparaturbedürfnis‘ letztendlich auf konträre und damit gewalttätige Weise entlädt. Ebenso streift die Geschichte das Phänomen von ‚Frauenverstehern‘, in deren Armen man Verständnis, aber kaum den irrationalen Reiz der ‚großen Liebe‘ findet, wie der Anfangssatz bereits ausdrückt.


Charaktere

Die Hauptfigur heißt Vera, und ihr bestimmendes Merkmal ist die Verwechslung von reifer Zuneigung mit zwanghafter Abhängigkeit, und zwar von der zweiten Figur, Marco, einem wankelmütigen Schürzenjäger und Ziel ihrer von Minderwertigkeitskomplexen befeuerten Obsession. Es ist bezeichnend, dass weder Vera noch Marco etwas über die angeführten Jahre hinweg erreichen oder lernen. Beide drehen sich in ihren Teufelskreisen mit der in der postmodernen Literatur standardmäßigen Zwecklosigkeit eines Seins, das existenzielle Fragen so laut in die Welt schreit, dass es taub gegen jede Antwort geworden ist. Oder leugnet, dass es überhaupt welche geben könnte.

 

Persönliche Meinung

Diese kurze Geschichte schildert ein sehr persönliches Schicksal(von wem auch immer), und ist dadurch schwierig zu beurteilen. Abgesehen von den bisherigen Feststellungen kann ich nur festhalten, dass sich misanthropische Griesgrame(wie ich einer bin)kaum mit der Geschichte identifizieren werden, viele andere Menschen sich aber zumindest in Teilaspekten wiederfinden können. Und dem Leben einen Spiegel vorzuhalten ist letztendlich eine der wichtigsten Aufgaben des geschriebenen Wortes.

 

Fazit: Vera träumt vom Prinzen, liebt aber den Drachen.

 

Liebe Grüße,

Rahir


Veröffentlicht in Original_Drama

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post