Fluch der Unsterblichen (Fluch der Karibik)

Veröffentlicht auf von Maikäfer

Titel: Fluch der Unsterblichen
Autor: Riniell
Prosa
Fandom: Fluch der Karibik
Genre: Allgemein
Link zum Text: http://www.fanfiktion.de/s/4c813f500000ca8606801388
Kurzbeschreibung des Inhalts: Erneut seiner Black Pearl beraubt, sieht sich Jack Sparrow dazu berufen, den Jungbrunnen auf eigene Faust zu finden und so unendliches Leben zu erlangen. Dabei setzt er all seine Hoffnung in seinen Kompass und ein Dingi, mit denen er sich zur Suche aufmacht. Als er plötzlich eine äußerst merkwürdige Erscheinung in der karibischen See antrifft, wendet sich das Blatt für den Piratenfürsten. Er findet seinen Kurs auf das Deck der Queen Anne's Revenge, ein Schiff, das auf allen Sieben Weltmeeren gefürchtet wie bewundert wird. Der Besitzer ist niemand geringeres als Edward Teach, besser bekannt als Captain Blackbeard.


Was Jack leider zu spät erfährt: Der skrupellose Pirat und seine engagierte Tochter sind ebenfalls hinter dem Wasser der Jugend her ... bald entwickelt sich ein Wettkampf gegen Zeit und Verstand, in dem sich Feinde zusammenschließen müssen, eine Göttin mithilfe ihrer fischschwänzigen Gefolgschaft die Fäden zieht und eine Frage im Vordergrund steht: Ist die Unsterblichkeit nicht mehr ein Fluch denn ein Segen?

 

Bemerkung: Zu meiner Schande muss ich gestehen nur die ersten beiden Teile von Fluch der Karibik gesehen zu haben.

 

Sprache


Die Rechtschreibung ist korrekt, der Wortschatz lässt nicht zu wünschen übrig und die Autorin macht nur wenige Flüchtigkeitsfehler, welche aber nicht störend sind. Ihre Ausdrucksweise ist größtenteils stimmig, die Beschreibungen atmosphärisch. Das einzige Manko ist in meinen Augen die Syntax. Die Autorin fügt gerne zusätzliche Anmerkungen in Gedankenstrichen oder Nebensätzen an, welche aber nur allzu oft das Satzgefüge so auseinander brechen, sodass diese nicht mehr in einem Fluss zu lesen sind. Die Satzaufteilung ist dabei so gewählt, dass am Ende ein kleiner Satzschnipsel – meist ein Wort – zurückbleibt, den man aufgrund der Länge der Anmerkung nicht mehr mit seinem Anfang in Zusammenhang bringen kann.

 

Inhalt/Plot


Die Fanfiktion knüpft an „Fluch der Karibik 3“ an und will den inoffiziellen  vierten Teil erzählen. Es geht – wie nicht anders zu erwarten –um eine Schatzsuche. Die drei Piratenfürsten Jack Sparrow, Hector Barbarossa und Blackbeard sind auf der Suche nach einer Quelle, deren Wasser ewiges Leben verspricht. Dabei kommt es zu den üblichen Verwicklungen – Meutereien, Intrigen und auch göttliche Intervention. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und zeugt von ausgiebiger Recherche. So knüpft die Erzählung an tatsächliche Begebenheiten und Legenden an.

 

Auch atmosphärisch kann die Geschichte überzeugen, da die Beschreibungen ein plastisches Bild der Landschaft und Leute vermitteln, ohne zu ausführlich zu werden. Die Stimmung ist eher ernsthaft und wird nur selten durch humoristische Elemente durchbrochen. Schade, denn das macht den Charme der „Fluch der Karibik“-Filme für mich aus.

 

Die Fragestellung rund um die Unsterblichkeit, die im Vordergrund stehen will, wurde nicht so gut ausgearbeitet. Nur ein einziger der Charaktere denkt wirklich einmal darüber nach, ob die Unsterblichkeit überhaupt wünschenswert ist. Und durch die Erklärung, woher die Quelle des Lebens nun herrührt und was sie tatsächlich auslöst, wird die Frage „Unsterblichkeit – Segen oder Fluch?“ ziemlich eindeutig von der Autorin beantwortet. Auch die Kurzbeschreibung lässt vermuten, dass es sich hier eher um eine Feststellung denn eine Frage handelt. Da die Fanfiction allerdings noch unvollendet ist, schließe ich eine tiefere und weniger einseitige Auseinandersetzung mit dem Thema nicht aus.

 

Charaktere


Grundsätzlich agieren alle Charaktere verständlich und die aus dem Original geborgten Protagonisten entsprechen ihren „Vorlagen“. Auf der Charakterentwicklung liegt aber bei dieser Geschichte nicht der Fokus, da sie sich mehr auf die Handlung und deren Vorantreiben konzentriert. Es wird durchaus auf die Handlungsgründe und Emotionen aller Charaktere eingegangen, so wirklich im Gedächtnis geblieben oder aufgefallen ist mir aber keiner von ihnen.

 

Jack Sparrow ist verrückt und versoffen wie gewohnt, allerdings war er mir zu ernsthaft. Es gibt den ein oder anderen Sparrow-Moment, in dem der ihm eigene Charme durchklingt; diese sind aber viel zu selten.

 

Am meisten hat sich die Autorin mit der Gefühlswelt von Blackbeards Tochter beschäftigt. Es wird auf die Beziehung zu ihrem Vater eingegangen und wie sie zu dessen Grausamkeit steht.  Außerdem ist sie der einzige Charakter, der tatsächlich mal das Thema der Geschichte aufgreift – die Unsterblichkeit und ihre Vor- bzw. Nachteile. Dass in ihre Charakterisierung etwas mehr Aufwand gesteckt wurde, mag aber auch daran liegen, dass sie als OC erst einmal vorgestellt werden muss.

 

Fazit


Ein sehr gut recherchierter und spannend erzählter „Fluch der Karibik 4“, dem es ein bisschen am Humor des Originals mangelt. Nebenbei will der Text den Leser darüber aufklären, dass Unsterblichkeit nicht so toll ist wie wir alle denken. Das stört mich nicht wirklich, hätte aber weniger einseitig aufgebaut werden können.

 

Verbesserungsvorschläge

  • Arbeite an deiner Satzkomposition und schraube die Anzahl von Zusatzinformationen in Gedankenstrichen zurück. Vieles lässt sich durch einen anderen Satzaufbau auch besser in den Lesefluss integrieren.
  • Wenn man den Leser zum Nachdenken über ein bestimmtes Thema anregen möchte, wäre eine ausgeglichene Argumentation vermutlich angemessener, um dem Leser Spielraum für die eigene Meinung zu geben.

 

LG

Maikäfer

Veröffentlicht in Fanfiction_Film | Fernsehen

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