"For The Ones Who Search For Love" von feane (Biss)

Veröffentlicht auf von Smailii1805

Autor: feane

Titel: For The Ones Who Search For Love

Serie: Bis(s)

Genre: Romanze

Status: Unvollendet (28 Kapitel)

Zusammenfassung des Autors: Alles Menschen. Edward will etwas von Bellas bester Freundin Claire, während sie hoffnungslos dem Baseballkapitän Tayk hinterher rennt. Also machen sie einen Handel. Doch was ist, wenn sie plötzlich gezwungen sind, eine Scheinbeziehung zu führen? Und was zur Hölle hat es mit Edwards Vergangenheit auf sich?! Dinge, mit denen vor allem Bella niemals gerechnet hätte, werden aufgedeckt. Wer ist dafür verantwortlich, dass ihr ständig Missgeschicke unterlaufen?

Link: http://www.fanfiktion.de/s/484e79690000880306705dc0

 

Bemerkung: Ich habe dieses Feedback geschrieben ohne die Bücher gelesen haben und habe nachträglich Recherche angestellt. Daher konnte ich nur grundlegendes Hintergrundwissen vorweisen.

 

Sprache

 

Am Anfang der Geschichte merkt man noch kleinere Schwierigkeiten wie zum Beispiel nicht ganz korrekte Redewendungen („unbekanntes Blatt“) und Zeitfehler, was sich schnell aber legt. Der Stil wird dann aber flüssiger und ist angenehm zu lesen. Daher gibt es in dieser Sparte nicht viel zu meckern.

 

Inhalt

 

Zur Handlung kann man nur eines sagen: Es ist eine typische, amerikanische High School Romanze mit Bella und Edward aus Bis(s) als Protagonisten. Beide sind in den jeweils besten Freund des anderen verknallt, wollen einander bei der Eroberung helfen und gehen deshalb mehr oder weniger ungewollt eine Scheinbeziehung. Jede Lügen und Intrigen dürfen dabei natürlich nicht fehlen, aber darüber hinaus geht der Plot nicht.

 

Besonders am Anfang wirkten die Szenen und Situationen auf mich sehr gestellt und übertrieben, was der Geschichte die Glaubwürdigkeit nahm. (z.B. ein Jugendlicher Bella beim ersten! Date in ein irre teures Restaurant, wo alle französisch sprechen?)  Besonders in den Beschreibungen von Bellas Unfällen mit ihren Schwärmen wird das deutlich. Es waren einfach ZU viele Zufälle auf einmal als dass es realistisch sein könnte. Auch unlogisch ist, dass die Autorin darauf anspielt, dass Bellas Ungeschicke von jemand anderem ausgelöst sind, die Unfälle aber oft eindeutig auf ihre Tollpatschigkeit und dumme „Zufälle“ zurückzuführen sind. Ich hatte das Gefühl als würden die Charaktere und ihre Handlungen so hingebogen, dass die Handlung vorangetrieben werden konnte.

 

Die Geschichte spielt allerdings wie der Roman in Amerika und daher ist dieses Übertriebene und auch oft Pompöse (z.B. Kids mit reichen Eltern und supertollen Villen) noch ansatzweise realistisch. Der Plot ist bis auf die Übertreibungen und kleinere Ungereimtheiten logisch aufgebaut, allerdings mit Klischees nur so vollgestopft und daher ziemlich berechenbar.

 

Charaktere

 

Auch die Charaktere wirken leider nicht wirklich originell oder tiefgründig, sondern eher eindimensional. Es sind eben die typischen Charaktere vorzufinden, die man in amerikanischen Teenie-Filmen sieht. Die Personen sind bis auf kleine Abweichungen an die Vorlagen aus den Büchern angelehnt und ihre Eigenschaften stimmen weitestgehend überein.

 

Bella ist das tollpatschige Aschenputtel, das neben ihrer perfekten besten Freundin beinahe verschwindet und die Hauptperson. Aus ihrer Sicht wird auch geschrieben und zwar in der Ich-Perspektive. Leider scheint die Autorin diese Tatsache nicht immer im Gedächtnis behalten zu haben, da Bella immer mal wieder Dinge bemerkt und beschreibt, die sie eigentlich gar nicht sehen oder kennen könnte. Zum Beispiel: Sie erzählt, dass ihre Wangen rot werden und ihren blassen Teint erhellen(ohne dass sie in den Spiegel gesehen hat). Sie behauptet keine Ahnung von Sport zu haben, kommentiert ihr erstes Baseball-Spiel aber mit allen nötigen Fachausdrücken. Auch richten sich ihre Handlungen und Gedanken nicht wirklich nach dem Charakter, der ihr angedacht wurde. Zum Beispiel soll sie ja in den Baseball-Kapitän Tayk verknallt sein, verschwendet aber kaum einen Gedanken an ihn. Sie wirkte auf mich in Punkto Jungen eher berechnend und kalkuliert als schüchtern und tollpatschig. Ihr Plan Edward zu helfen ist sehr zielgerichtet und sie kalkuliert Claires vermutliche Reaktionen akribisch ein. Dazu passt es nicht, dass sie Claire seit drei Jahren vollkommen falsch einschätzt.

 

Ihr Vater wirkt auf mich als Unwissende etwas seltsam. Sie nennt ihn-genau wie ihre    Mutter- beim Vornamen und er tut Dinge wie mit ihrer besten Freundin zu telefonieren.

 

Dann ist da Edward, der Traumprinz aller Mädchen mit der leicht kriminellen Vergangenheit. Diese ist dann auch die einzige negative Eigenschaft an ihm, denn ansonsten ist er liebevoll, gutaussehend, fürsorglich, verständnisvoll, hat null Vorurteile, ist intelligent und wortgewandt… kurzum: Perfekt und damit wenig menschlich(obwohl er das hier ja eigentlich sein soll.)

 

Auch wichtig ist die besagte perfekte Claire, die von Bella als hübsch, intelligent, verständnisvoll und nett beschrieben wird. Im Laufe der Geschichte werden zwar andere Facetten ihres Charakters gezeigt, aber leider nur in dem Sinne, dass sie sich ins gegenteilige Extrem wandelt. Sie gewinnt dadurch nicht an Tiefe, sondern bleibt weiterhin eindimensional.

 

Alice ist die seltsame Neue mit den seltsamen Vorahnungen, die immer genau dann kommen, wenn es die Handlung braucht. Diese allerdings wirkten in dem Setting, wo alles Übernatürliche der Bis(s)-Bücher herausgenommen wurde, ziemlich fehl am Platze. Auch sie wird durchgehend mit positiven Eigenschaften beschrieben.

 

Eigene Meinung

 

Ich habe die Geschichte bis knapp zur Hälfte gelesen und dann nicht weiter. Ich bin nun mal Deutsche und kein Fan von übertriebener amerikanischer Dramatik; genauso wenig interessiert mich das Leben von Kids mit reichen Eltern(die mal eben ganze VIP-Lounges reservieren können- in einem wichtigen Spiel!). Von daher konnte ich mit diesem Setting nichts anfangen. Der Plot wirkte auf mich übertrieben und konstruiert. Und da ich kein Fan von Bis(s) bin, konnten mich die bekannten Charaktere auch nicht von der Handlung überzeugen. Zumal ich allgemein nicht den Sinn darin sehe, eine Bis(s)-Fanfiktion mit den Bis(s)-Charakteren, aber dafür ohne Vampire zu schreiben.

 

Fazit

 

Eine sehr klischeebehaftete Geschichte mit einem geradlinigen Plot und Charakteren, die leider nicht sehr facettenreich gestaltet sind. Wer Dramatik, amerikanische reiche Kids, High School Romanzen und Biss mag, könnte allerdings Gefallen an ihr finden. Dem Rest wird sie wohl nicht viel bieten können.

 

Überarbeitungsvorschläge

 

In der Ich-Perspektive kann man immer nur die Dinge beschreiben, die der Ich-Erzähler auch wirklich erleben und wahrnehmen kann. Selten kann man selber sehen, wie man errötet, aber man fühlt vielleicht, wie die Wangen heiß werden? Wie das Beispiel zeigt, muss man seinen Stil der gewählten Perspektive auch anpassen.

 

Sicherlich denkt sich den Plot immer der Autor aus, aber das sollte der Leser nicht merken. Zu viele seltsame Zufälle sind unrealistisch. Die Handlungen sollten schon zu den Protagonisten passen und nicht zu übertrieben sein. Und wenn Sätze nach dem Schema ‚Seltsamerweise tat sie heute nicht das, was sie sonst jeden Tag tat, sondern etwas völlig anderes…‘ gehen, dann weckt das natürlich Misstrauen. (Und seit wann wecken K.-o.-Tropfen im Opfer die Lust zu tanzen?)

 

Jeder Mensch hat Schwächen und Stärken, denn das macht ihn erst zu einem Menschen. Und auch Antagonisten gehen nicht den ganzen Tag ihren Rache-Gedanken nach, sondern besitzen meist durchaus ein Gewissen und positive Gefühle. Und auch der Traumprinz hat öfters mal einen schlechten Tag und irgendwelche Macken. Gerade diese Dinge machen Charaktere interessant und das ist in einem Plot, den es schon in dieser Form zigmal gibt, unheimlich wichtig, um aus der Masse herauszustechen. Und wenn jemand so wie Bella tatsächlich tollpatschig ist, dann nicht nur in bestimmten Situationen, sondern IMMER.

 

Entweder man entscheidet sich dafür, alle übernatürlichen Aspekte aus der Geschichte herauszulassen, oder aber man muss sich mit allen von ihnen auseinandersetzen – und nicht nur denen, die gerade in die Handlung passen.

 

LG

Smailii1805

Veröffentlicht in Fanfiction_Bis(s)

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