"Fesseln der Ewigkeit" von Sandfrauchen

Veröffentlicht auf von Terazuma


* Titel: Fesseln der Ewigkeit
* Autor: Sandfrauchen
* Prosa
* Original
* Genre: Fantasy, Humor, Romanze
* Status: Unvollendet (bisher 4 Kapitel - ca. 15'000 Wörter)
* Link: http://www.fanfiktion.de/s/49a7060500009d710c901388
* Kurzbeschreibung: Sie, eine manchmal etwas zickige, emanzipierte Öko-Fotografin auf der Suche nach ihrer ‚inneren Mitte’, mit einer Schwäche für lange Busfahrten. Er, ein arroganter, reicher Vampir, der am liebsten per Flugzeug um die Welt reist. | Sawyer hat in Hanna, von der er bald ziemlich genervt ist, eigentlich nur einen kleinen Snack gesehen. Doch am ‚Morgen danach’ wachen die beiden auf und sind mit einer magischen Handschelle aneinandergekettet, die nur von dem gelöst werden kann, der sie gemacht hat. Wie blöd, dass der Verantwortliche nicht auffindbar ist. Hanna und Sawyer müssen sich zwangsweise mit einander arrangieren … Probleme sind vorprogrammiert: Yoga-Stunden, Schüsse - und Sawyers Selbstbeherrschungsprobleme, vor allem dann, wenn es um seinen Termin in Hongkong geht. Schade nur, dass Hanna nie in ein Flugzeug steigen würde. Und dann mischt plötzlich auch noch ein geheimnisvoller Fremder mit, der an Hanna interessiert zu sein scheint … [Fantasy, Romanze, Humor]

 

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Sprache:

 

Die Sprache wird beherrscht und ein guter Wortschatz ist vorhanden. Teilweise werden neue Wörter erfunden, was, wie hier, sehr reizvoll sein kann, wenn es nicht übertrieben wird. Die Rechtschreibung und Grammatik wird sehr gut beherrscht.

 

Ansonsten hat die Sprache in dieser Story zu Beginn ein wenig aufgesetzt gewirkt. Im Laufe der Kapitel hat sich das aber geändert und ist viel flüssiger und auch natürlicher geworden.

Die Ausdrücke, die in der ganzen Geschichte gebraucht werden, sind sehr deftig, an Schimpfwörtern wird nicht gespart. Es hält sich aber im Rahmen.

Zu den letzteren (bis dato fertigen) Kapiteln hin wird die Sprache runder, und die Fähigkeit der Autorin, die man anfangs zwar ahnen kann, wird deutlicher.

 

 

Inhalt:

 

Die Idee der Story ist sehr lustig, was dann auch in den späteren Kapiteln nicht auf sich warten lässt.

 

Nach einem One-Night-Stand, finden sich der Vampir Sawyer und die Öko-Aktivistin Hanna (Honey) durch magische Handschellen aneinander gefesselt.

Im Grunde genommen können sich beide nicht leiden. Er findet Honey durch und durch nervig und sie hält ihn für den größten Macho-Fiesling.

Die wirklich gute Ironie der Sache ist, dass sie beide Recht haben. Sie ist tatsächlich eine Nervensäge und er ein ungehobelter Klotz.

 

Dennoch spürt man von Anfang an, dass zwischen beiden mehr dahinter ist und sie sich das aber nicht zugestehen möchten oder so viele Umwege brauchen, um darauf zu kommen.

Sehr leicht kann man sich ausmalen, dass durch den Umstand der Handschellen, mit denen sie aneinander gefesselt sind, so einige lustige, komisch-tragische und auch gefährliche Situationen auf die beiden zukommen.

Denn eines verbindet beide noch miteinander: Sie möchten die Handschellen loswerden.

 

Ein Abendteuertrip beginnt der an Tempo und an Authentizität, sowie an feinem Humor, mit jedem Kapitel zulegt.

 

 

Charaktere:

 

Hier muss man sagen, dass der besondere Reiz der Geschichte an den Charakteren liegt, die zu Beginn leider noch ungelenk und sogar gekünstelt wirken, aber mit der Zeit ausreifen und den Touch bekommen, der sie liebenswert und wirklich witzig macht.

 

Hanna (Honey) ist, wie schon erwähnt, eine umweltbewusste Öko-Aktivistin, die versucht mittels Yoga ihre innere Mitte zu finden. Ihr Charakter wird gut übertrieben dargestellt, wie eine gelungene Karikatur, die das Bestreben alternativer Menschen aufs Korn nimmt. Alle Klischees darüber werden gezogen, selbst in Situationen die schon sehr skurril wirken und die Naivität von Honey ein wenig überspannen.

Vor allem am Anfang wirkt sie noch so aufgesetzt und unecht.

Man merkt deutlich, was die Autorin hier möchte. Die Situationskomik ist auch einfach genial, nur hat man das Gefühl, dass Honey noch nicht ganz ausgegoren ist, die Autorin noch Probleme hat die Linie zwischen Witz und Lächerlichkeit zu finden.

Das ändert sich im Laufe der Kapitel und Honey läuft immer mehr zur Höchstform auf, ihre moralischen Grundsätze und ihr Öko-Bewusstsein werden gekonnt eingesetzt, was die Situationskomik und den Humor jetzt wirklich voll zur Entfaltung bringen.

 

Der andere Hauptcharakter ist der Vampir Sawyer. Er wirkt abgebrüht, cool und hat ein sehr heftiges Temperament, das ihn oft zu unflätigen Äußerungen verführt.

Er ist durch Hannas Gehabe absolut genervt und muss mit ihr sogar in ihrem Yoga-Kurs mitmachen.

In seinem Charakter steckt das Potential mit dem man nur zu gerne mitgeht:  Als den leidgeprüften Vampir, der jetzt eine zwar hübsche, aber nervig-naive Frau am Hals hat, die ihn bis zur Weißglut bringt.

Für ihn gilt dasselbe wie für Honey. Die Komik ist da, wirkt aber anfangs so hölzern dargebracht, dass es nicht so recht zündet.

Auch er wird erst in den späteren Kapiteln runder und der Humor zwischen den beiden, und in den verschiedenen Situationen, wird feiner.

 

Eine sehr gute Auflockerung bringt auch die Einführung von anderen Charakteren. So kommt mehr Dynamik auf und tut auch den Protagonisten gut, da sie nicht mehr so ausschließlich herangezogen werden.

Auch die Änderung der Gefühle und der Beziehung zwischen Honey und Sawyer nimmt immer mehr Gestalt an im späteren Verlauf.

 

Es ist so, als hätte sich die Autorin in den späteren Kapiteln eingeschrieben und könnte dann auch die Charaktere noch leichter miteinander agieren lassen, was der genialen Grundidee dieser Story dann auch Rechnung tragen kann. Mit jedem folgenden Kapitel wird sowohl der Lesefluss wie auch der Humor immer flüssiger.

 

 

Resümee

 

Eine wirklich lustige Geschichte, die sowohl die Vampire nicht ganz ernst nimmt als auch die Öko-Aktivisten aufs Korn nimmt.

Vor allem spricht für die Story, dass sie mit jedem Kapitel besser wird. Das, was am Anfang noch ein wenig aufgesetzt und gekünstelt wirkt, löst sich im Laufe der Handlung immer mehr auf, der Humor wird feiner, entfernt sich von der anfänglichen Holprigkeit.

Auch die Fähigkeiten der Autorin, was Sprache und Ausdruck betrifft, kommen immer besser hervor.

Alles in allem, wenn man die ersten Kapitel hinter sich hat, ein wahrhaft kurzweiliges und wirklich lustiges Lesevergnügen.

 

 

Verbesserungsvorschläge

 

Kann ich hier kaum geben, da Unsicherheit und ein Gewöhnen an neue Genres sich nur durch Schreiben und Übung selbst verbessern lassen, was die Autorin ja getan hat und wie der weitere Verlauf der Geschichte zeigt.

Was mir nur noch aufgefallen ist, ist, dass die Story mit sehr deftigen Ausdrücken durchzogen ist, vor allem Sawyers innere Monologe. Das dient zwar zur Charakterisierung, ist aber an der Grenze. Man könnte sicherlich mit weniger harten Ausdrücken ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen, vielleicht sogar noch ein besseres. Das heißt nicht, dass auf Kraftausdrücke verzichtet werden muss. Hin und wieder eingestreut bringen sie sehr wohl etwas zum Ausdruck. Wenn es aber ständig geschieht geht diese Wirkung verloren.

 

 

 

Liebe Grüße

Terazuma

Veröffentlicht in Original_Humor

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S
Hey,<br /> Ich wollte mich für diesen super ausführlichen Kommentar bedanken!<br /> In Zukunft werde ich etwas auf die Kraftausdrücke achten..und die ersten Kapitel wollte ich ohnehin noch einmal überarbeiten, sobald die Geschichte abgeschlossen ist. <br /> Also, vielen Dank für die Mühe, ich habe mich total gefreut. =)<br /> <br /> Liebe Grüsse<br /> Sandfrauchen
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