"Letzter Tag" von FarinsGitarre (Die Ärzte)

Veröffentlicht auf von Rahir

Titel: Letzter Tag
Autor: FarinsGitarre
Prosa
Fandom: Die Ärzte
Genre: Drama
Wortanzahl: 975
Link zur Story: http://www.fanfiktion.de/s/4985595e0000b52806d00bc6

Kurzbeschreibung des Autors:
Bela erinnert sich an seine schlimmsten und intensivsten Monate in seinem Leben.


Wir haben hier die rückschauende Erzählung von einem tragischen Erlebnis, das aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Und zwar aus der Perspektive von Bela Block, einem Bandmitglied der ‚Ärzte‘. Farin Urlaub erkrankt an Krebs, und diese kurze Geschichte dreht sich hauptsächlich um den Abschied am Totenbett.

 

 Die Geschichte beginnt mit einer melancholischen Szene, die das klassische Bild ‚Jemand-fühlt-sich-einsam-und-starrt-einsam-den-Mond-an‘ wiedergibt. Diese Szene wird mit einfühlsamen Formulierungen und weitgehend kitschfrei dargestellt, was bei diesem Szenario immer eine Herausforderung ist, hier aber gelingt.

 

Dann gibt es zwei freistehende Sätze, die außer, dass plötzlich in die 2.Person gewechselt wird, der Geschichte nichts hinzufügen und genauso gut gestrichen werden könnten. Ein möglicher Grund wäre die Kapitelbezeichnung dieser FF, die im O-Ton lautet: „Ich will stark sein, so strak wie du!“ Der zweite Satzteil, allerdings ohne den Tippfehler, findet sich nämlich hier wieder.

 

Es geht weiter mit Farins Eröffnung über sein Leiden. Hier kommt die Person des Rodrigo Gonzales das einzige Mal konkret vor, um dann im späteren Verlauf keinerlei Erwähnung mehr zu finden. Es stellt sich die Frage, warum für dieses Trauma-Bewältigungs-Szenario die(angeblich ;-)) beste Band der Welt herhalten muss, wenn schon nicht einmal auf alle Bandmitglieder(deren es ohnehin nur drei gibt)eingegangen wird. Aber dies ist letztendlich die Sache der/des Autor(in)s.

 

Es geht weiter mit einer Nabelschau, was die persönlichen Ängste und Konflikte aus der Auseinandersetzung mit Farins Leiden betrifft. Der Ich-Erzähler schwankt zwischen dem Verleugnen der für ihn schrecklichen Realität und dem Mitgefühl mit seinem Freund, was ihn genau zu der Auseinandersetzung mit dieser Realität zwingt.

 

Die Geschichte geht weiter mit einem Dialog zwischen Farin und dem Erzähler am Sterbebett, an dem der Abschied zwischen ihnen geschildert wird. Der/die Autor/in vermeidet es, auf die Tränendrüse zu drücken, was der Geschichte gut tut. Wenngleich sich der Dialog sicher zu Gunsten seiner Eindringlichkeit straffen ließe, vor allem angesichts des Umstandes, dass ein Sterbender wahrscheinlich nicht mehr die Energie für lange Ansprachen hat.

 

Das Ganze endet mit zwei Sätzen, die Hoffnung auf einen Neubeginn suggerieren, und das durchaus gekonnt.

 

Fazit: Eine schnörkellose, eigentlich schon detailarme Erzählung, die in geradlinigem Stil das Drama, einen Freund zu verlieren, schildern soll. Der/die Autor/in vermeidet Gefühlsduselei, gleichzeitig macht es die streckenweise nüchterne Sprache schwierig, sich in dieser Kürze mit den Protagonisten und ihren Gefühlen zu identifizieren.

Liebe Grüße,
Rahir

Veröffentlicht in Fanfiction_Musik

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